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Methode zum Abschied: Das wünsche ich Dir!

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Worum geht es?

Stellen Sie sich vor, Sie betreuen eine mehrtägige Fortbildung – vielleicht ein (verlängertes) Wochenende. Sie haben mit dieser Gruppe sehr intensiv gearbeitet, auch auf einer sehr persönlichen Ebene, dann soll etwas bleiben, was immer wieder einen positiven Blick auf diese Fortbildung nimmt.

Oder:

Sie betreuen einen IHK-Fachlehrgang, der über einen längeren Zeitraum stattgefunden hat.
Jetzt haben Sie den letzten Kurstag, und alle Themen sind bearbeitet, eine große Wiederholungsübung ist erfolgt, alle fachlichen Fragen sind gestellt. In den nächsten Wochen sind die Prüfungen, meist schriftlich und mündlich bzw. praktisch.

Bevor Sie nun eine klassische Abschlussrunde anleiten, bei der es meistens nur noch um Kursinhalte, sowie ein Feedback für den Trainer geht, leiten Sie eine Übung an, die nur den Teilnehmern gehört. Jedem einzelnen Teilnehmer.

 

Wie geht das?

Jeder Teilnehmer wählt sich aus einem Haufen Postkarten eine Postkarte aus, die ihm spontan gefällt, die zum Thema passt, oder, oder.
Für solche und ähnliche Zwecke habe ich mir im Laufe der Jahre einen Fundus an Postkarten zusammen gesammelt. Das sind zum Teil kostenlose Postkarten, oder Karten aus Postkartenbüchern, Kalendern etc.

Was ich Dir wünsche  2

Ich mag maritime Motive. Die gibt’s übrigens im 5er-Pack bei IKEA.

Passend zu den Postkarten stellen Sie den Teilnehmern blanko Briefumschläge zur Verfügung. Jetzt beschriftet jeder seinen Briefumschlag mit der eigenen Adresse. Die Karte wird dann in den Umschlag gelegt, und im Uhrzeigersinn an den nächsten Teilnehmer weitergegeben.

Der nächste Teilnehmer schreibt ein paar kleine Zeilen auf die Karte. Kurz! Das kann ein kurzes Feedback sein, ein Lob für etwas.

Was ich Dir wünsche  4

Den Schönschreibfüller brauchen die Teilnehmer dazu nicht, aber vielleicht haben Sie in Ihrem Fundus ein paar bunte dünne Filzstifte?

Ich schreibe gerne ein paar Leitfragen ans Flipchart. Das erleichtert den Teilnehmern die Aufgabe. Der Fokus liegt hier auf den positiven Kommentaren:

– Das möchte ich Dir gerne noch sagen, …
– Das solltest Du unbedingt beibehalten, denn …
– Ich wünsche Dir, dass …
– …

Vielleicht haben Sie auch passendere Fragen zu Ihrem Seminarthema.

Jetzt geht es los!
Die Karten machen nun die Runde. Die Teilnehmer schauen immer vorn auf den Umschlag, auf den Namen, um zu wissen, welche Karte sie vor sich liegen haben. Halten Sie die Teilnehmer unbedingt dazu an, sich kurz zu fassen. Es ist schon vorgekommen, dass sich unter den Teilnehmern ein paar Viel- oder Langsamschreiber befanden, hier haben sich die Karten dann gestaut. Die Regel war das allerdings nicht.
Wichtig ist in der Phase auch, dass die Teilnehmer nicht erst die komplette Karte lesen, um ihren eigenen Kommentar zu schreiben, sondern dass sie das schreiben, was sie für richtig halten.

Meist taucht die Frage auf, ob der Kommentar anonym sein soll, oder sogar muss. Das überlasse ich den Teilnehmern.

Manchmal kommt es vor, dass Teilnehmer noch eine 2. Karte benötigen, weil einige Teilnehmer entweder groß, oder viel geschrieben haben. Lassen Sie dann denjenigen eine weitere Karte auswählen, der soeben auf dieser Karte einen Kommentar schreibt. Selbstverständlich können die Teilnehmer auch etwas zeichnen, wenn sie das möchten. Nur schnell muss es gehen.

Bitten Sie die Teilnehmer, die die Karte als letzte haben, bevor sie an den eigentlichen Absender wieder zurückgeht, den Umschlag zuzukleben. Auch wenn einige Teilnehmer maulen, sammeln Sie alle Umschläge verschlossen ein.
Versenden Sie die Umschläge dann rechtzeitig vor der 1. Prüfung, oder sofern Sie keine Prüfung machen, in angemessenen Abstand zum Seminar. Das können 4-6 Wochen sein. Es ist dann ein toller Reminder, an die gemeinsamen Erlebnisse und Ergebnisse, oder ein Kraftspender für die bevorstehende Prüfung.


 

Dauer der Übung: 25 – 40 Minuten, je nach Gruppengröße. Aber die Zeit ist es wirklich wert.
Max. Gruppengröße: 16 Teilnehmer


 

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es ein echt tolles Gefühl ist, wenn man den Briefkasten öffnet, und einen Briefumschlag vorfindet, der einem irgendwie bekannt vorkommt, aber der doch ganz viele Überraschungen enthält.

Was ich Dir wünsche  3

Welche Erfahrungen haben Sie mit dieser oder ähnlichen Übungen gemacht?
Schreiben Sie es gerne einfach hier in die Kommentare. Vielen Dank.

 

Der Beitrag Methode zum Abschied: Das wünsche ich Dir! erschien zuerst auf Sandra Dirks - apprenti.


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